Geschichte

Gegründet wurde der RMSV „Heller Stern“ Langenbrand am 10.Mai 1922. Die sieben Gründungsmitglieder waren:

    Johann Schäfer, 1.Vorsitzender
Josef Merkel, Kassier
Heinrich Gerstner, Schriftführer
Engelbert Schoch
Wendelin Merkel
Emil Merkel
Xaver Merkel

Schon nach kurzer Zeit zählte die junge Vereinigung bereits 30 Aktive. Ausflüge mit dem Fahrrad nach Klosterreichenbach, Freudenstadt, Loßburg oder auch in die Ortenau, sogar bis an den Bodensee wurden unternommen. Für diue damalige Zeit eine außerordentliche Leistung, wenn man die einfache Ausstattung eines Fahrrads bzw. auch die seinerzeitigen Straßenverhältnisse in Betracht zieht. Dabei knüpfte man bereits Verbindungen mit anderen Radvereinigungen. Alsbald regte sich selbstverständlich der Wunsch nach einem Symbol unter dem man sich nach außen zeigen konnte, nämlich eine Vereinsfahne in Form einer Standarte. Als Vereinsfarbe wählte man Blau- Weiß. Die Beschaffung war wegen der damaligen Geldentwertung nicht einfach und wurde mit Mitgliederspenden finanziert. Dazu kreierte man auch eine schmucke Einheitskleidung und zwar blaues Trikot mit weißem Kragen, weiße Kniebundhose, dunkle Kniebundstrümpfe blau/ weiß beringt und blaue Schirmmütze.

Erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte - die Fahnenweihe

Erster Höhepunkt …

in der noch kurzen Vereinsgeschichte war die Bannerweihe am 23.Mai 1925. Die Festlichkeiten erstreckten sich über 3 Tage und wurden mit einem Fackelumzug durch das Dorf unter Vorantritt der Musikkapelle eingeleitet. Viele Radfahrervereine aus der näheren und weiteren Umgebung gaben dem jungen Verein ihr Stelldichein. Es war bereits die Zeit, in der man mit Blumen bunt geschmückten Fahrrädern solcherlei Feste besuchte und in Gruppen auch Märchenfiguren oder bekannte Objekte aus dem heimatlichen Bereich eindrucksvoll darstellte. Blumenkorsofahren, wie man das bezeichnete, waren bei allen Radfahrerfesten Gang und Gäbe, wobei Schönheit und Originalität mit Preisen und Pokalen bedacht wurden. Auch sportliche Vorstellungen, wie sie mit einem einfachen Fahrrad schon möglich waren, wurden prämiert. Unser Radfahrerverein kehrte immer mit einer Auszeichnung zurück. Schon von weitem kündete das Vierhorn – Signalhorn des Hornisten die Rückkehr ins Dorf an.

Daneben unternahmen immer wieder junge Mitglieder in Gruppen größere Radtouren

Verdiente Stärkung bei der Mittagspause in Assmannshausen

z.B. ins Rheinland, nach Köln, ins Allgäu, in die Bayrischen Alpen, nach Österreich, in die Schweiz, und sogar nach Italien –nach Venedig, Mailand oder Rom. Alles mit dem Fahrrad abgestrampelt, oft mit allerlei Abenteuern und mancherlei Schwierigkeiten verbunden. Heute bleibt uns nur ein Staunen darüber, wie sie das alles verkraftet und bewältigt haben.

Im Juli 1938 veranstaltete der Verein ein großes Werbesportfest, bei dem viele Radfahrvereine aus Nah und Fern zu Besuch waren. Bei diesem Fest konnte man hier zum erstenmal bestaunen, was man mit einem Rad alles machen kann, nämlich …

Kunstradfahren

Einradkunstfahren, Einer- und Zweier Kunstradfahren und Reigenfahren. Dies hat auf jeden Fall großen Eindruck hinterlassen und einen Schub nach Vorne verursacht. Denn schon im Winter 1938/39 hat der Verein 6 Saalsporträder angeschafft. Eine Sechsergruppe junger begeisterter Aktiver begann mit dem Üben zum Reigenfahren. Diesem hoffnungsvollen Start wurde jedoch durch den Kriegsanfang am 1.September 1939 ein jähes Ende bereitet. Die jungen Akteure wurden alsbald einschließlich des Übungsleiters zum Kriegsdienst eingezogen. Kaum begonnen, kam dieser Saalsport, wie viele andere Vereinsaktivitäten völlig zum erliegen.

Der zweite Weltkrieg riß eine große Lücke in die Reihen der Mitglieder. 27 von ihnen sind nicht mehr zurückgekehrt.

2. Weltkrieg und Neuanfang

Erst am 1. November 1950 war ein neuer Anfang möglich. Zu dieser zweiten Gründung fanden sich 33 Mitglieder im Vereinslokal ein und wählten folgende Vorstandschaft:

    Siegfried Merkel, 1.Vorsitzender
Valentin Bauer, 2.Vorsitzender
Friedrich Klumpp, Kassier
Otto Gerstner, Schriftführer
Gerhard Brugger, 1. Fahrwart
Wendelin Gerstner, 2. Fahrwart
Markus Gerstner, Saalsportwart

Nach der Neugründung knüpfte man bald wieder Beziehungen zu den noch bestehenden Radfahrervereinen und beteiligte sich bei den immer noch beliebten Blumenkorsos dieser Vereinigungen. Dabei konnten immer bei den Bewertungen vordere Platzierungen mit Pokalen erreicht werden.

Gleichzeitig kam auch der Saalsport wieder zur Geltung. Es fanden sich bald junge Begeisterte Sportler, die sich für das Kunstradfahren interessierten. Ihr Eifer und Trainingsfleiß hat nach kurzer Zeit zu glänzenden Leistungen im Reigenfahren wie auch Einer- und Zweierkunstradfahren geführt und wurde in der südbadischen Spitzenklasse mit vorderen Plätzen belohnt.

Mit diesen Erfolgen sorgten sie dafür, dass der Radfahrerverein Heller Stern auch in den folgenden Jahren einen guten Klang hatte.

Veränderungen

Mit der sprunghaften Entwicklung auf dem Gebiet der Motorisierung gegen Ende der 50iger Jahre ist das Fahrrad als Fortbewegungsmittel immer mehr in den Hintergrund gedrängt worden. Gruppenfahrten, so wie früher gewohnt und beliebt, konnten wegen des zunehmenden Kraftfahrzeugverkehrs auf den Straßen nicht mehr ohne Risiko für die Gesundheit unternommen werden. Motorrad und später auch das Auto haben den Platz des Fahrrads eingenommen.
Der Verein hat versucht diesem Umstand Rechnung zu tragen und bereits 1958 erstmals eine Bildersuchfahrt für Motorräder veranstaltet.

Eine Motorsportabteilung wurde dem Verein angegliedert. Bald darauf sind auch Mopeds und PKW in diese Veranstaltungen einbezogen worden. Unter Berücksichtigung dieser Verlagerung hatte die Vereinsleitung eine Änderung des Namens vorzunehmen und als

Rad- und Motorsportverein Heller Stern

kurz –RMSV- neu benannt.

1962 feierte der RMSV sein 40- jähriges Stiftungsfest, das mit der zweiten Fahnenweihe verbunden war. Durch die Nachkriegsverhältnisse, insbesonders der Besatzung, war die alte Fahne so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass eine Neue beschafft werden musste.

In der folgenden Zeit blieben dem Verein auch Krisen nicht erspart, die aber wohl als Identitätskrisen gesehen werden müssen. Eine objektiv vorausblickende Vereinsleitung hat aber mit Erfolg dem entgegensteuern können und in verstärktem Maß Städte- und Bildersuchfahrten, Fuchsjagden und Geschicklichkeitsturniere regelmäßig durchgeführt, die bald zu beliebten Veranstaltungen wurden.

1974 zeigten die jungen Kunstradfahrer ihr Können

Auch im Saalsport ist eine neue junge Mannschaft durch intensives Training und Fleiß in die Fußstapfen ihrer erfolgreichen Vorgänger getreten und hat bei entsprechenden Meisterschaften immer vordere Plätze belegt.

Wer geglaubt hat das Fahrrad habe als Fortbewegungsmittel allgemein ausgediehnt, musste verwundert feststellen, dass dieses –in seiner Ausführung erheblich verbessert- zur Benutzung für Freizeitgestaltung wieder in weiten Bevölkerungskreisen immer mehr geschätzt wurde. Radwandern, wie man es nannte, in maßvollem Umfang betrieben, dient der Gesunderhaltung des Körpers. Diese Einschätzung hat den RMSV veranlasst, 1974 erstmals in Langenbrand ein Volksradfahren auszurichten, bei dem die Teilnehmer ohne Zeitdruck eine begrenzte Strecke befahren sollten. Jeder konnte so seine eigene Leistungsfähigkeit testen. Eine überraschend hohe Teilnehmerzahl, auch in den folgenden Jahren, bestätigt, dass der RMSV auf die richtige Karte gesetzt hatte.

Seit 1983 ist im RMSV eine weitere Sportgruppe aktiv geworden, nämlich im Moto-Cross-Sport, einem Rundstreckenrennen für Motorräder auf abgestecktem, mit Schwierigkeiten bestückten Geländekurs. Hierzu schuf sich die Abteilung ein eigenes Übungsgelände im Gewann Stey, was sich positiv auswirkte. Dieses Motorsportteam zählte bald zur deutschen Spitzenklasse und erreichte bei vielen Pokalrennen hervorragende Platzierungen und konnte sogar einmal den deutschen Enduro- Pokalsieger stellen.

Seit 1990 findet im Herbst das Moutainbikerennen mit Start und Ziel bei der Festhalle statt.

Der RMSV hat auch schon früh eine neue Welle im Radsport erkannt und aufgegriffen, nämlich das – Mountainbiken (MTB).

Frühzeitig schon 1989/90 haben die Verantwortlichen des RMSV in Langenbrand einen Rundstreckenkurs ausgesucht, der mittlerweile zu einem der anspruchvollsten und schönsten MTB-Kurs in Deutschland geworden ist. Nicht umsonst sind deswegen in der immer großen Teilnehmerzahl auch Weltmeister, Europa- und Deutsche Meister dieser Sportart am Start. Es ist auch kein Zufall, dass dieser Langenbrander MTB-Kurs auch im Rahmen des Schwarzwälder- Täler-Cup, der größten MTB-Tournee Süddeutschlands für Lizenz- und Hobby- Fahrer ausgewiesen ist.

Seit 1998 hat sich in dieser Disziplin unter der Leitung des Trainer und Betreuers Thomas Glauner nun eine Mannschaft geformt, die sowohl in der qualitativ stark angestiegenen Hobby, als auch in der Lizenzklasse permanent sehr gute Ergebnisse liefert.

Das MTB-Rennteam

Das MTB-Rennteam

In dieser Sportart hat der RMSV sicher viel wertvolle Pionierarbeit geleistet und zeigt auch heute noch bedeutend großes Engangement.

Schreibe einen Kommentar